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WSV-Torjäger Güler
"Hansa Rostock ist für mich wie ein Sechser im Lotto"

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WSV-Torjäger: "Hansa Rostock ist für mich wie ein Sechser im Lotto"
Foto: Stefan Rittershaus
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Semih-Serhat Güler wechselt aus der Regionalliga West in die 2. Bundesliga. Wir haben mit dem Torjäger des Wuppertaler SV gesprochen.

29 Spiele, 23 Tore! Semih-Serhat Güler spielte eine beeindruckende Regionalliga-West-Saison 2022/2023 und konnte einen großen Beitrag leisten, dass der Wuppertaler SV am Ende Vize-Meister wurde und auch im Halbfinale des Niederrheinpokals stand. Eine sehr ordentliche Saison für die Bergischen.

Das gilt natürlich auch für den 25-jährigen Stürmer. Kein Wunder, dass die Interessenten Schlange standen. Wochenlang wurde über Gülers Zukunft spekuliert. Immer wieder hieß es, dass er zu einem Drittligisten wechselt. Verl, Münster, Halle und später gar Regionalligist Aachen: All diese Fährten sollten sich als falsch herausstellen.

Am 8. Juni 2023 wurde Güler als neuer Stürmer von Hansa Rostock vorgestellt. Der Wechsel in die 2. Bundesliga überraschte viele Experten aus der Branche.

RevierSport hat rund zwei Wochen nach Gülers Unterschrift in Rostock mit dem gebürtigen Kölner gesprochen.

Semih-Serhat Güler, Hand aufs Herz: Wurden Sie zu irgendeinem Zeitpunkt ungeduldig? Schließlich dauerte es bis zum 8. Juni, bis Sie Ihre Unterschrift setzen konnten.

Klar! Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nicht ungeduldig geworden bin. Aber mein Berater hat mich immer wieder beruhigt und mir gesagt, dass wir auf den richtigen Moment warten müssen. Und er sollte am Ende Recht behalten. Deshalb ist er auch mein Berater (lacht).

Dass Sie in die 2. Bundesliga wechseln würden, hätte Sie wahrscheinlich auch nicht gedacht?

Nein, das ist richtig. Ich bin aber nicht der erste Spieler, der einen persönlichen Zwei-Ligen-Aufstieg feiert. Das kommt schon vor. Aber klar: Für mich ist Hansa Rostock wie ein Sechser im Lotte. Dass es dazu gekommen ist, dafür musste auch viel passen. Ich musste eine gute Saison spielen, Hansa suchte einen Stürmer, war von mir überzeugt und die Gespräche mit Trainer Alois Schwartz sowie den Verantwortlichen waren sehr angenehm und gut. Ich freue mich einfach auf diesen tollen Verein.

Was wissen Sie denn über Hansa, von der Stadt Rostock?

Ich weiß, dass Hansa Rostock in ganz Deutschland bekannt ist. Wahrscheinlich auch in Fußball-Europa. Das ist ein großer Klub mit einer fantastischen Fanszene. Da kommen immer 25.000 Leute im Schnitt zu den Spielen. Rostock lebt Hansa. Rostock ist eine schöne Stadt, in der man gut leben kann. Mit Mittelfeldspieler Simon Rhein kenne ich auch einen Spieler flüchtig aus der Leverkusener Jugend und aus der Schule. Aber wir hatten lange keinen Kontakt. Es wird spannend sein, die ganzen Abläufe und neuen Kollegen kennenzulernen.

Was bleibt bei Ihnen von den zwölf Monaten in Wuppertal hängen?

Ich habe ein sehr gutes Jahr in Wuppertal gehabt. Es war eine tolle Zeit. Wir sind Zweiter geworden und standen im Pokal-Halbfinale. Das alles sollte man nicht kleinreden. Leider kann man sich nur für den zweiten Platz in der Regionalliga nichts kaufen. Die WSV-Fans hätten mehr als die Regionalliga verdient. Es hat mir auch leid getan, sie mit meinem Abgang zu enttäuschen. Aber der Fußball ist mein Beruf und jeder hat nur eine bestimmte Zeit, um in seinem Berufsleben so weit wie möglich zu kommen. Ich hoffe, dass die Fans dafür Verständnis haben. Geärgert haben mich am Ende etwas die Worte von Gaetano Manno als er im RevierSport sagte, dass ich mich nicht mehr melden würde. Das stimmt so nicht. Wir hatten immer Kontakt und ich habe immer mit offenen Karten gespielt. Aber das ist jetzt auch alles Schnee von gestern. Ich wünsche dem WSV auf jeden Fall alles, alles Gute!

Was haben Sie sich für Ihre Zeit in Rostock vorgenommen?

Ich will so schnell wie möglich in Rostock ankommen. Am 26. Juni beginnt die Vorbereitung. Ich will von Tag eins Vollgas geben, mich an die Intensität und das Tempo der 2. Bundesliga gewöhnen. Wenn mir das alles gelingt, dann werde ich auch in der 2. Liga Tore schießen. Denn Fußball bleibt schließlich Fußball - egal, in welcher Liga. Ich wechsele nach Rostock, um zu spielen, um den Fans Freude zu bereiten und Hansa bei der Erreichung der Ziele zu helfen. Und das kann ich als Stürmer schließlich am besten mit Toren.

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